Ostheopathie

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Form der Medizin, welche auf drei Ebenen arbeitet, dem Bewegungsapparat (parietales System), den Organen (viscerales System) und dem Schädel-Rückenmark-Bereich (cranio-sacrales System).

Ausgehend von der Ansicht, dass Leben Bewegung ist, zeigen sich Funktionsbeeinträchtigungen in der gestörten oder blockierten Bewegung. Indem der Osteopath die Bewegungen aller drei Systeme überprüft, kann er die Funktionsstörung feststellen. Anschließend hilft der Therapeuth mit manuellen Techniken der Struktur in ihrem ursprünglichen Bewegungsmodus zurück. Stimmen die Bewegungen der Struktur wieder, dann wird diese sich wieder in den Organismus integrieren.

Man geht von vier Grundsätzen in der Osteopathie aus:

1.      der grundlegenden Bedeutung von Bewegung für alle Strukturen im Körper

2.      der gegenseitigen Abhängigkeit von Struktur und Funktion

3.      der Betrachtung des Organismus als untrennbare Einheit

4.      der Fähigkeit des Organismus zur Selbstheilung

Die Ursachen eines aktuellen Problems können weit zurückliegen, z.B. verursacht durch eine Operation oder Entzündungen, durch einen Unfall oder Narben. Von daher geht der osteopathischen Behandlung immer eine gründliche Untersuchung voraus, um ein genaues Bild über die aktuelle Problematik sowie zurückliegende Ereignisse zu erhalten.

Die Osteopathie behandelt somit nicht nur einen Bereich des Körpers oder ein Symptom, sondern konzentriert sich immer auf das ganzheitliche Konzept der drei Ebenen, da oft Ursachen an einer Stelle zu Problemen in ganz anderen Körperregionen führen.

Damit unterstützt die Osteopathie die Selbstheilungskräfte des Körpers, die sich nur voll entfalten können, wenn alle Systeme und Strukturen sich harmonisch bewegen und arbeiten. Heilen kann sich unser Körper nur selbst.

Ursprung der Osteopathie

Ihren Ursprung fand die Osteopathie in den USA im Jahre 1874. Die Schulmedizin entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt immer weiter von dem Konzept der ganzheitlichen Medizin weg. Auf der Suche nach Alternativen entwickelte der Arzt Andrew Taylor Still ein neues therapeutisches Konzept, welches er Osteopathie nannte. Sein Student, der amerikanische Arzt William G. Sutherland, entwickelte in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts das Konzept der cranio-sacralen Osteopathie. Die cranio-sacrale-Therapie ist eine sanfte, manuelle Form der Körperarbeit. Die Behandlung findet dabei in der Region zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum) statt, wo durch die Veränderung der Schädelstrukturen von der Geburt an bis zur Vollendung des Schädelwachstums oder durch Traumen, Operationen und Kieferorthopädie Strukturveränderungen mit Bewegungsverlust auftreten können.

Der jüngste Bereich der Osteopathie, die Viszerale Osteopathie, wurde besonders von Jean-Pierre Barral in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts begründet. In der Viszeralen Osteopathie wird sowohl die Beweglichkeit der Organe zueinander, als auch das umgebene Muskel- und Bindegewebe untersucht und behandelt. Auch Organe müssen eine gewisse Mobilität aufweisen, sonst äußert sich der Funktionsverlust in Rückenschmerzen oder organischen Beschwerden wie z.B. Verdauungsstörungen oder Magenproblemen.

Grenzen der Osteopathie

Akute Infektionen, Entzündungen von Organen, sowie Tumorerkrankungen oder auch  Unfallverletzungen müssen primär schulmedizinisch behandelt werden. 

Der behandelnde Arzt entscheidet im Einzelfall, ob eine begleitende osteopathische Behandlung durchgeführt werden darf.

Die  gesetzlichen Krankenkassen übernehmen teilweise die Behandlungskosten:

Die Leistungen von Osteopathen sind bisher nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und können daher nur auf privater Basis abgerechnet werden. Allerdings bilden dabei immer mehr Kassen erfreuliche Ausnahmen und übernehmen - zumindest teilweise - die Behandlungskosten. Eine aktuelle Liste der gesetzlichen Krankenkassen mit anteiliger Kostenerstattung finden Sie hier:

http://www.bv-osteopathie.de/de-kostenerstattung.html